Samstag, 21. Juli 2018

Norwegen Teil 2


16.05.18
Heute begrüßt uns Norwegen das erste Mal mit Regen, also etwas Regen. Aber es reicht um die Laune etwas zu senken und zu hoffen das es in Alesund besser ist. Also beeilen wir uns auch nicht sehr mit Frühstück und Co. Wir sind erst gegen 13 Uhr in Alesund, die Fährzeiten und Wartezeiten mit in die Planung zu integrieren haben wir noch nicht wirklich drauf. Das kleinen Womo erklimmt dem Aussichtsberg Aksla über Alesund und die Sonne kommt jetzt auch wieder ein wenig zum Vorschein. Ich kann wenigstens auf der einen Seite des Berges ansehnliche Fotos schießen und auch der Blick über die Stadt ist herrlich. Da wir aber Abends verabredet sind, müssen die Bilder von Alesund bei Nacht auf das nächste mal verschoben werden. Wir wandern ein klein wenig auf dem Berg und wundern uns über so manchen ausgeschilderten Weg im dichten Geäst. Ob hier die letzten Tage mal jemand lang ist der die Schilder aufgestellt hat? Macht nichts man kommt an schöne Punkte und kann sich fast einen Rundum Blick verschaffen. Auf der Rückfahrt mit der Fähre sollen wir unser blaues Wunder erwleben. Es ist das erste und auch einzige mal das unser Womo vermessen wird und wir den angebauten Fahrradträger als Überlänge berechnet bekommen. Satte 1,5 mal teurer als auf der Hinfahrt. Ich könnte ja jetzt sagen es lag daran das zwei Frauen kontrolliert haben, aber das wäre ja Sexistisch. Aber stopp ich bin ja eine Frau, also darf ich das doch sagen… Zicken 😐. Wir kommen eine Stunde zu spät zu unserer Verabredung unangenehm, weil wegen uns drei Kinder auf ihr Essen warten mußten. Sorry noch mal, beim nächsten mal machen wir das besser 😊. Jemanden 22 Jahre nicht zu sehen und dann das Gefühl zu haben letzte Woche erst mit ihm zusammen in der Lehrwerkstatt gestanden, oder auf dem Internatsflur geblödelt zu haben. Sensationell einmalig und ja Jörn wir kommen in drei Jahren wieder vorbei und dann gibt es Fisch 😊

17.05.18
Wir waren am Vorabend erst um halb elf auf dem Platz in Flo. Aber das machte gar nichts es saßen noch alle zusammen und haben geredet und genäht und und und. Mama und Papa waren auch aufgefunden worden und mitgebracht. Dann standen den vier Fremdorganisierten Tagen ja nichts im Weg.
Wir feiern Nationalfeiertag. Für die Leser aus dem ehemaligen Osten, das ist wie 1. Mai nur ohne saufen. So wurde es mir angekündigt und genau so war es auch. Beisammen sein, kleinen Marsch durch die Stadt, dabei stolz die Norwegische Fahne schwenken und am Ende einen kleinen Happen essen und noch eine musikalische Darbietung genießen. Das Ganze haben wir in zwei Orten gemacht. Einmal in Flo wo der Campingplatz war und einmal in Ulsteinvik, der Wohnort einer unserer Gastgeberinnen an diesen tollen Tagen.
Der Umzug in Ulsteinvik fand sein End auf einem Berg in einem Altersheim, wo Turid zusammen mit einem Chor gesungen hat. Im Garten zu sitzen bei Sonne und einem leichten Wind und den Klängen zu lauschen war irgendwie beruhigend. Der Abstieg war dann auch um einiges einfacher als rauf.

18.05.18
Nach einem gemeinsamen Frühstück ging es heute auf Erkundung in der unmittelbaren Umgebung. Als erstes lenkten wir unser Womo auf die 61 zu einem kleinen Haus auf einem Hügel. In diesem Haus lebte ein Ehepaar zusammen mit seinen 14??? Kindern. Alle Kinder haben eine kulturelle Laufbahn eingeschlagen. Von jedem Kind hin ein Bild in dem Haus. Die Art Porträts zu fotografieren so wie sie dort im Haus hingen, ist wunderschön und faszinierend. Manchmal wünscht man sich auch heute solche Künstler hinter den Apparaten. Es ist erstaunlich wie viel Wissen in Form von Büchern in so ein kleines Haus passen. Jeder Winkel würde genutzt. Wenn ich die Erklärungen richtig verstanden habe, richtet man das Haus mit alten Techniken und Bauweisen wieder so her wie es einmal war. Beginnend bei den Baumaterialien bis hin zur Tapetengestaltung. Da schlägt das Herz jeden Kreativen höher.


Ein Picknick auf der Wiese vor dem Haus in der Sonne, war genau das richtige jetzt. Eigentlich hätte ich den ganzen Tag dort sitzen bleiben können, aber dann hätte ich ja den Stoffladen verpasst der noch wartet 😊. Also alles wieder in die Autos und auf zum nächsten Haltepunkt. Zwischendurch sollten die Brücken erwähnt werden die zwischen den kleinen Inseln gebaut sind. Sie in einigen Fällen als Abenteuerlich zu bezeichnen könnte untertrieben sein. Die Norweger wissen schon warum sie nicht in der EU sind. Es geht hinauf und dann wieder runter und zwischendurch sieht man nicht ob Gegenverkehr kommt. Dass kann man dann auf dem Brückenscheitelpunkt sehen. Dort ist dann auch die Möglichkeit an einander vorbei zu fahren, und nur da jedenfalls auf der Brücke. Wer wissen will was ich meine such mal nach „Bridge in Herøy“. Also weiter auf die nächste Insel und ach das abbiegen nicht verpassen. Es geht Richtung Herøy vorbei an einigen Häusern die verteilt an der Straße gebaut sind. Schön und in mir kommt Neid auf. Warum muss ich in einer so stieseligen Ecke der Welt leben. Gut es könnte schlimmer sein, aber es könnte auch schöner sein. Phantasie zu haben ist ganz schön, aber es kann einem das Leben auch schwermachen. Wir parken die Autos an einer Stelle von wo aus man auf den Herøysundet schauen kann. Die Männer und alle die keinen Stoff kaufen wollen begeben sich auf den Weg zum Herøy Kystmuseum. Ich habe mir sagen lassen das die Informationen von Paul umfangreich und sehr interessant waren. Wenn man in Internet danach schaut kann man die Umrisse der alten Kirche sehen und einen Teil des Friedhofs.
In der Zeit haben wir den örtlichen Stoffladen unsicher gemacht. Ich weiß nicht wie manche sich immer entscheiden können, ohne zu wissen was daraus werden soll. Ich kann das nicht und meistens kaufe ich dann lieber nichts, denn wenn ich so viel Zeit wie Stoff hätte wäre ich super Glücklich. Aber hier hab auch ich mal wieder zugeschlagen, es war aber auch zu verlockend. Das einzige was ich nicht bekommen habe, ist dieser kleine süße Vogel. Bis ich wieder aus dem Muss kam waren alle ausgeflogen .
Ich muss mich ein wenig sputen der Tag ist Kurz und das Programm noch lang. Also wieder ab in die Autos und rauf auf die 654, über vier Inseln (wenn ich richtig gezählt habe) auf die Vogelinsel Runde.

Im www kann man viele Informationen finden über die Insel und vor allem über den Lustigen Lundi oder Puffin. Ich find ja beides passend für den kleinen Kerl. Leider gab es ihn nicht in live zu sehen, aber wir kommen ja noch mal wieder. Es gab viele interessante Einblicke in ihr Leben und ihre Abhängigkeit von Hering vor den Küsten. Der Film im Runde Environmental Center war leider auf English, aber den großen Sinn habe ich schon verstanden. Ein vollgepackter Tag ging zu Ende und fand einen schönen Abschluss beim gemütlichen beisammensitzen, nähen und nicht merken wie spät es schon ist. Die Sonne verschwindet, wenn überhaupt sehr spät und nur spärlich.


19.05.18
Heute war unser großer Tag. Aber zuerst gab es zum Frühstück einen kleines Gebrutstagsständchen für das anwesende Geburtstagskind. Das nächste Treffen machen wir an meinem ich möchte auch mal so ein Ständchen bitte, und vor allem so einen tollen Kuchen wie es ihn dann Abend noch gab. Aber fangen wir mal vorne an. Am heutigen Tag hatten wir einen Termin im Quality Hotel Ulstein. Eigentlich sollten wir wieder gefahren werden, aber dann kam uns eine Veranstaltung im Ort zu gute. Wir sind mit einem Oltimerbus von Flø nach Ulsteinvik gefahren worden.
Ein herrlich beruhigendes, schaukelndes Gefühl mit dem leichten Duft von Sprit in der Nase. Im Hotel angekommen haben wir einen Teil Lobbie in Beschlag genommen und angefangen zu nähen, quatschen und lachen. Es kamen immer mehr Leute um sich das treiben anzuschauen, Turid hatte auch gut die Werbetrommel gerührt. Ich hatte eine sehr schöne und emotionale Begegnung mit einem älteren Ehepaar, dessen Tochter in Berlin lebt. Wenn ich es richtig verstanden habe sind sie im Krieg aus Deutschland geflohen.
Turid hat zu jedem einzelnen liebe Worte gefunden. Ich bin immer wieder erstaunt wie sich so viel unterschiedlich gestrickte Menschen verstehen können und dass nur weil alle in einem Punkt auf einer Welle schwimmen, schön 😊. Ich weiß nicht wer an dem Tag, außer Anja, wirklich viel geschafft hat. Den Abschluß bildetet ein herrliches Mittagessen im Hotel. Für mich Fisch bis zum abwinken und leckeren Nachtisch und so viele andere leckere Sachen, dass man Mühe hatte alles zu probieren. Ich habe dann dieses Jahr auch mal ein wenig Geschenk verteilt, bunte Zwirnknöpfe in den Farben des Landes. Das Nachmittägliche zusammentreffen, nähen und einem „Show and Tell“ machte den Tag erst richtig rund. Abend haben wir gegrillt und es gab endlich den leckeren Geburtstagskuchen von Turid zusammen mit einem kleinen Lied und einer typisch norwegischen Tanzeinlage. Das kommt auf meine Wunschliste fürs kommende Jahr da kann Er üben 😊.

20.05.18
Heute hieß es nach dem Frühstück Abschied nehmen. Wir haben uns zusammen mit meinen Eltern wieder ins Womo geschwungen und haben unseren Reise fortgesetzt und alle anderen sind wieder nach Hause geflogen. Ich habe geheult als ihr abgefahren seid und ich denke gern an die Tage zurück. Jetzt kullern sie auch nicht beim schreiben herrje.

Damm wirken wir dem schnell entgegen indem wir uns auf den Weg machen und Norwegen weiter erkunden.

Freitag, 6. Juli 2018

Norwegen Teil 1


Nach dem Abenteuer Norwegenurlaub im Wohnmobiel und dem sortieren von 1034 Bilder (nein ich bin noch nicht fertig damit), starte ich das zweite Abenteuer dazu. Schreibe über Deinen Urlaub und beschränke Dich dabei auf ein Bild pro Tag. Gestartet sind wir am 08.05. ab 18 Uhr recht unspektakulär bis Salzgitter. Der nächste Tag war ein Feiertag und wir wollten schon einen kleinen Vorsprung haben auf die Reisewelle. Meine erste Nacht im Wohnmobiel auf einem Seitenstreifen neben einem Abschlepper und vor der Tür eines guten Freundes. Ich kann darüber sinnierenund es ausschmücken, aber ich hab einfach nur gepennt ich war fix und alle.

10.05.18









Nach einem leckeren Frühstück haben wir uns angestellt und das ist bitte wörtlich zu nehmen. Vor Hamburg war schlimmer als in Hamburg, aber was solls wir mußten durch. Dafür sind wir mit einer super Regendusche belohnt worden genau zur Ankunft auf dem Zeltplatz. Wir hatten Asyl bei der Familie auf einem Platz diereckt an der Ostsee.


11.05.18 












Um das Ganze auch ein wenig mit Leben zu füllen und nicht nur im Campingstuhl sitzend zu verbringen, haben wir einen Ausflug nach Eckernförde gemacht. Wenn wir uns ganz viel Mühe geben können wir auch alle Klischees erfüllen die man so als Urlauber erbringen sollte. Strandspaziergang, örtliche Manufakturen besuchen (Schokoladen und Bonbonmanufaktur), Fischbrötchen essen, Schiffe im Hafen bestaunen und Bilder machen.

Durch die Straßen bummeln und Schaufenster schauen ist ja eigentlich nicht so mein Ding, aber es hat sich gelohnt wir haben noch einen Wasserkessel gefunden und eine Kanne für den Morgenkaffee. Dabei aber nicht irgendwelchen Tinnef zu kaufen fällt auch mir manchmal schwer, also immer schön überlegen was wird nach dem Urlaub damit. 

12.05.18











Wir müssen uns wieder auf dem Weg machen, schließlich sind wir zu diesem Urlaub aufgebrochen um voran zu kommen. Wir haben einen langen Weg heute, das Ziel heißt Skagen dort wo Ost- und Nordsee zusammentreffen und man die Wellen von zwei Seiten sehen kann. Also wenn man den Weg auf die elend lange Sandbank auf sich nimmt. Die Traktoren haben an diesem Tag ihre Arbeit bereits eingestellt und auch das Naturcenter hat seine Pforten bereits geschlossen. So bleibt uns nichts anderes übrig als die ersten Souvenirs auf dem Parkplatz zu erstehen. Bis in den Abend hoffen wir auch darauf das die Toiletten am Platz über Nacht offen bleiben. Unser Wunsch bereits um sechs Uhr den Campingplatz verlassen zu können brauchten einige Überlegungen des rothaarigen Mannes am Empfang. Er entschied sich dann aber dagegen die restlichen Bewohner bereits um diese Zeit mit unserem Diesel zu belästigen. Aber der Tipp mit dem Parkplatz war Gold Wert und beinahe noch schöner als bewacht zu schlafen.


13.05.18 











Beim Eintreffen im Hafen ist unsere Fähre noch nicht da, geschweige denn zu sehen. Am Empfangsterminal ist nichts los und so haben wir relativ zügig unsere Tickets und den Zettel für das Womo. Reihe 17 ist unsere mit der Bemerkung das wir „High“ sind und vermutlich ganz unten im Bauch des roten Riesen stehen werden. Mit der Zeit füllt sich der Parkplatz reichlich und wir beginnen langsam zu begreifen das wir nicht die ersten sein werden die das Schiff befahren und verlassen. Es braucht schon ein wenig Orientierungsgabe um alles an seinen Platz zu geleiten. Die Motorräder verschwinden im Schlund und wir sehen sie auch erst in Norwegen wieder, wenn er sie wieder ausspuckt. Nur gut das wir satte 2,80m in der Höhe haben sonst hätte ich mich mang den ganzen LKW doch etwas fehl am Platz gefühlt. Jetzt heißt es Rucksack schnappen und ab den Kahn erkunden, schließlich müssen wir das gebuchte Büfett finden. Fisch satt für mich schon um halb zehn, für diesen Tag bin ich schon mal glücklich und zufrieden was soll das noch toppen. Eindrücke prasseln auf mich ein die ich gar nicht alle so schnell erfassen kann. Ablegen, Hafen verlassen, Massen von Menschen die in Etappen durch das Frühstück geschleust und platziert werden, Sonne auf dem Außendeck und ein bitter kalter Wind der mir in den Haaren wühlt, und dann das Wasser, Massen davon ohne ein Ende sehen zu können die nächsten drei Stunden sicher. Ich fühle mich als wäre ich fünf und hätte das erste Mal einen Lolli im Mund. Ich bin sprachlos und das will was heißen. Mein hamburgisch gelassener Gegenpart sieht das alles etwas unaufgeregter, jo schön.


14.05.18










Nach dem Anlegen der Fähre haben wir einen kleinen Spannungsmoment, Kontrolle oder nicht. Aber wir sind anscheinend Vertrauenswürdig genug umso das Land erkunden zu dürfen. Also dann tritt mal die kleine Rümpelkiste. Das aus der Stadt kommen ist im ersten Moment gar nicht so einfach wie gedacht, einen Baustelle bringt und kurz vom richtigen Kurs ab. Aber wie machen das die Tiere, einmal schütteln und gut, in unserem Fall ist es ein Kreisverkehr der uns wieder auf die Spur bringt. Das mit den Kreisverkehren wird uns noch auf der Reise einiges Kopfzerbrechen bereiten und einige Fragen aufwerfen. Wir finden unseren Weg wieder und sind schnell auf Spur. Landstraße so viel wie möglich, heißt die Devise in den kommenden Tagen. Mautpflichtige Europastraße nur im Notfall und wenn es drückt. Auch das werden wir schon am nächsten Tag merken. Wir kommen an diesem Tag noch bis Slovika (wo bekomme ich die norwegischen Buchstaben her?) zu unserem ersten Campingplatz auf norwegischen Boden. Was wir hier erleben wird uns über die ganze reise begleiten. Wenn niemand da ist einfach rauf, Platz suchen, einrichten irgendwann kommt einer und man bezahlt. Entspannt und Vertrauensvoll 😊.  Die meisten Dauercamper sind Anfang Mai auch noch nicht eingezogen und so haben auf den meisten Plätzen viel Ruhe, mehr als sowieso schon.

Vennbahnradweg Tag 3 und 4

  Tag 3 und 4 So ganz langsam neigt sich der Kurztrip dem Ende zu. Unsere Übernachtung im Hotel Ulftaler Schenke war erholsam und schön ruhi...